Die Erloschenen

“Die Erloschenen”, ein visuelles Requiem, ist das Ergebnis einer künstlerischen Auseinandersetzung mit der erstarrten Vergangenheit der Schwerindustrie des Ruhrgebietes am Orte des Industriemuseums Henrichshütte in Hattingen.

Dort fand im Zuge des Projektes “Höhlenkunst / Hüttenkunst” der Städte Ennepetal und Hattingen im September 2000 die Realisierung von sechs offenen Ateliers statt, in dessen Rahmen der Dortmunder Künstler Jott-Kaa seine Rauminszenierung “ Die Erloschenen” entwickelte.

Auf der Basis von Relikten und Rohstoffen des Verhüttungsprozesses (Erz, Koks, Schlacke) konzipierte Jott-Kaa eine Materialkonfrontation als Existenzverdichtung.

In der Verwobenheit wirtschaftshistorischer und lebensweltlich anthropogener Faktoren, manifestiert im Prozess der Eisengewinnung und -Weiterverarbeitung, richtet der Künstler seinen Fokus auf die Hybris großindustrieller Produktionsformen - und auf die Rolle der vielen Namenlosen im Wettlauf der Systeme, dem sie vielfach Gesundheit und Lewben opferten.

Die Wirtschaftsgeschichte ist ein Spiegel der politischen Geschichte, sowie sich in aller Geschichte eine persönliche Geschichte, millionenfach vervielfältigt, niederschlägt. Die rigorose Ausbeutung der Natur und die Vernutzung der Menschen stehen für Jott-Kaa als stete Opfer anonymer Systemzwänge. Diesen Opfern zum Gedenken widmet er seine Rauminszenierung “Die Erloschenen” als visuelles Requiem.